Oben: Bett mit historischem Quilt als Bettdecke. Unten: Historischer Nähplatz im Fort Christmas Historical Park, Florida, USA [5].

Die Idee Stoffe mit einer Füllung zu vernähen, um so wärmende Kleidungsstücke zu erhalten ist vermutlich mehrere tausend Jahre alt. Die erste bekannte Überlieferung eines Quilts in Form eines Teppichs stammt aus dem ersten Jahrhundert vor Christus. Quilte fanden danach in vielfältiger Form Anwendung. Als Füllung wurden sie in Ritterrüstungen verwendet. Als Bettdecke isolierten gegen die Kälte im Winter [1].  Allgemein stand der Gebrauch sehr oft im Vordergrund bei der Erstellung von Quiltarbeiten. So führte die Kältewelle im Mittelalter auf dem europäischen Kontinent zu einer Verbreitung von Quiltarbeiten in Form von Wandteppichen, Decken und Kleidung [2].

Mit der Besiedlung Amerikas durch europäische Siedler wurden auch die Quilttechniken in die neue Welt mitgenommen. Quilte aus der Anfangszeit der europäischen Siedler sind heute nicht mehr vorhanden. Dies hat einen einfachen Grund. Quilte wurden aus den Resten von Kleidung hergestellt. Kleidung für Erwachsenen wurde nach dem Auftragen in Kinderkleidung oder Tücher für den Haushalt umgewandelt. Gestrickte Wollkleidung wurde gar wieder zum Faden aufgedröselt, um daraus Socken herzustellen. Erst später, am Ende Nutzungsprozesses, wurden die Stoffreste zu Quilten verarbeitet. Da hatte der Stoff bereits 50 Jahre Nutzung hinter sich und hat die Zeit bis heute nicht überlebt. Erst später, als auch die Tuch- und Stoffindustrie in Amerika aufgebaut wurde, konnte Stoff in ausreichendem Maße produziert werden, so dass auch Material guter Qualität für Quilte verwendet werden konnte. Etliche dieser Quilte aus dieser Zeit sind heute noch überliefert und können in Museen begutachtet werden [3].

Quilte waren auch stets ein Spiegel der Kultur ihrer Ersteller. Berühmt sind beispielsweise die Quilte der Amish, welche auf komplexe Muster und Darstellungen aus religiösen Gründen verzichten. Doch auch gesellschaftliche und politische Ereignisse wurden in Quilten verarbeitet. Bestickungen mit Hinweisen auf Kriege, wie dem amerikanischen Bürgerkrieg, verorten einen Quilt in eine konkrete Zeit und machen ihn zugleich zu einem Zeitzeugen und zum Teil der Kulturgeschichte. [3]

Heutzutage ist die Quiltszene vor allem in der USA sehr lebendig. Unzählige Quiltvereine, -messen, -zeitschriften und -geschäfte mit Kursen und Materialien bedienen einen milliardenschweren Markt. Doch auch in Europa ist das Quilten lebendig. In Deutschland gibt es z. B. den Patchworkgilde e.V. als Interessenvertretung für Textilkunst.

Quilt mit Quilterin im Jahre 1940 [4].